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Ein Abend im Spätsommer, nicht weit von Eatenton, Georgia, im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts.
Benjamin Ram sitzt vor seiner Hütte nahe eines frisch gerodeten Felds am Rand eines Urwalds voller Georgia-Kiefern.
Mr. Benjamin Ram … Paul Kreshka
Br’er Rabbit … Ilene Kreshka
Joel Chandler Harris (9. Dezember 1848 - 3. Juli 1908) war Journalist, Schriftsteller und Volkskundler. Sein bleibender Ruhm beruht auf seiner Sammlung von Erzählungen von freigelassenen Sklaven, die er nach dem Bürgerkrieg aufschrieb.
Harris wurde in Eatenton, Georgia, geboren. Seine Mutter, Mary Ann Harris, war irische Einwanderin. Sein Vater verließ Mutter und Kind kurz nach der Geburt seines Sohnes. Die Identität des Vaters ist unbekannt. Der uneheliche Junge wurde nach dem Arzt seiner Mutter Joel genannt; Chandler war der Nachname des Onkels seiner Mutter. Mary Harris arbeitete als Näherin und half Nachbarn bei der Gartenarbeit, um sich und ihren Sohn durchzubringen. Mit vierzehn verließ Harris die Schule und ging als Druckerlehrling zu der lokalen Zeitung „The Countryman“, deren Eigentümer, Joseph Addison Turner, die Gedichte und Rezensionen des jungen Mannes veröffentlichte und ihm außerdem erlaubte, die Bibliothek auf seiner Plantage zu benutzen. Seine freie Zeit auf der Turnwold-Plantage verbrachte Harris zum großen Teil in den Sklavenquartieren. Als vaterloses und uneheliches Kind irischer Einwanderer fühlte er sich unter ihnen weniger ausgegrenzt und wuchs mit den Sklaven zusammen, indem er stundenlang ihren Geschichten, Gedichten und Liedern zuhörte. Die von ihnen erzählten afroamerikanischen Tiergeschichten wurden zur Vorlage für die Uncle Remus-Geschichten; zwei der Geschichtenerzähler, Uncle George Terrell und Old Harbert, sollen die Vorlage für Uncle Remus selbst sein.
Harris wurde als Schriftsteller immer bekannter. Im Jahr 1876 zog er nach Atlanta. Wenig später begann er, die Onkel-Remus-Geschichten als Zeitungsserie zu schreiben. Der Verleger D. Appleton and Company trat an ihn heran, um die Geschichten für ein Buch mit dem Titel „Uncle Remus; His Songs and Sayings“ zusammenzustellen. In der Folgezeit veröffentlichte Chandler sowohl in Zeitschriften als auch als Romanautor. Im Jahr 1905 wurde er in die American Academy of Arts and Letters gewählt. Nach seinem Tod im Jahr 1908 schrieb die New York Times in einer Buchrezession: „Uncle Remus kann nicht sterben. Joel Chandler Harris ist im Alter von sechzig Jahren aus dem Leben geschieden... aber seine beste Schöpfung wird ewig leben.“
Äsop und Uncle Remus haben uns gelehrt, dass die Komödie eine verkleidete Form der philosophischen Belehrung ist, vor allem, wenn sie uns einen Blick auf die tierischen Instinkte unter der Oberfläche unserer zivilisierten Allüren erlaubt.
Die Hauptfigur der Remus-Geschichten ist ein Trickbetrüger, Br'er (Bruder) Rabbit. Der Trickser ist eine allseits beliebte Figur, die in Mythen und Geschichten aller Zeiten vorkommt. Aber wer ist er? Und warum übt er eine solche Faszination auf Erwachsene und Kinder gleichermaßen aus?
Der Mythos des Helden ist die Geschichte einer gottähnlichen Figur, die als Symbol für uns steht - für die gottähnliche Identität, die unsere eigene Psyche mit dem Umfang und der Kraft unterstützt, die unserem persönlichen Ich fehlen. Laut dem Schweizer Psychologen C.G. Jung verläuft die Reise des Helden auf der Suche nach seinem tiefen Selbst in Etappen; die erste Etappe entspricht der frühesten Periode unseres Lebens, beherrscht von Grundbedürfnissen und rücksichtsloser Freiheit. Die Geschichten von Br'er Rabbit bringen diesen Teil des Lebens zum Ausdruck, der allen Menschen gemeinsam ist.
Die Br‘er-Märchen der Plantagensklaven sind direkt von den Yoruba-Märchen des „Hare“-Stamms aus dem Südwesten Nigerias abgeleitet, möglicherweise vermischt mit einigen indianischen Einflüssen. Der Erfolg dieser Fabeln machte den amerikanischen Süden bei Lesern in aller Welt bekannt, und die Remus-Geschichten haben britische Kinderbuchautoren wie Kipling, Milne, Potter und Blyton ebenso beeinflusst wie die Schriftsteller der Moderne Pound, Eliot, Joyce und Faulkner.
Der Widder ist ein klassisches „Sonnentier“ und wird mit Kraft und Licht assoziiert. In unserer Geschichte wird Mr. Benjamin Ram auch als „Pflanzer des Bodens“, des „neuen Bodens“, identifiziert, und so ist er sowohl Bodenbrecher als auch Ernährer.
Der „Alte Musikant“, der allein in einer einsamen Landschaft spielt, ist Symbol der geistigen Kreation und eine der vielen mythischen Gestalten des Schöpfers.
Wir sehen auch, dass Mr. Benjamin Ram ganz allein weit weg auf einem großen neuen (frisch gerodeten) Gelände lebt und arbeitet. Seine Musik spielt in einem Grenzgebiet, in dem unberührte Natur und Kultivierung der Zivilisation aufeinander treffen.
ist ein österreichisch-amerikanischer Sänger, Schauspieler und Musiker. Aufgewachsen in Kalifornien, begann er als Kind verschiedene Instrumente zu spielen. Er studierte Schauspiel an der Juilliard School in New York, tourte landesweit mit Shakespeare-Produktionen und war Mitglied des Berkeley Shakespeare Festival. Er war der ursprüngliche Schlaginstrumentalist im Musical „Strider“ am Broadway und trat in Joe Papps „Shakespeare in the Park“ auf. In Österreich ist er als Sänger unterschiedlicher populärer Stilrichtungen bekannt und tourte mit seiner Band „Five In Love“ auch international mit Swing-Musik. Gemeinsam mit seiner Frau präsentiert er zudem kulturhistorische Programme an American Spaces und American Corners – Initiativen der US-Regierung in Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen – darunter „Cowboy Days“ mit Musik aus der John-Lomax-Sammlung des Smithsonian sowie ein Programm über Emily Dickinson („The Belle of Amherst“), das international auch an Universitäten im Rahmen der American Studies aufgeführt wird.
studierte klassischen Tanz an der Metropolitan Opera in New York und tanzte in mehreren Ballettensembles sowie am Broadway. Neben ihrer Bühnenarbeit widmete sie sich später auch der Dramaturgie und choreografischen Gestaltung kulturhistorischer Programme. Seit ihrer Übersiedlung nach Österreich wirkte sie in zahlreichen Theaterproduktionen mit, darunter die One-Woman-Show „The Belle of Amherst“ über Leben und Werk von Emily Dickinson, mit der sie auch in Deutschland tourte. Gemeinsam mit ihrem Mann entwickelt und präsentiert sie thematische Kulturprogramme an American Spaces und American Corners sowie an Universitäten im Rahmen von American Studies, bei denen Musik, Geschichte, Literatur und Performance zu einem erzählerischen Bühnenformat verschmelzen.
Diese Produktion stellt keine besonderen Anforderungen an den Raum und eignet sich sowohl für kleine Räume wie Konferenzsäle, Bibliotheken usw. als auch für größere Veranstaltungsorte.
Das Programm ist für kulturelle und wohltätige Veranstaltungen kostenlos und wird durch einen Zuschuss von Transnet Contracts Ltd. ermöglicht.
Die Audiospuren auf der Website wurden im Studio Art & Design, Saalfelden, Österreich, aufgenommen.
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